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AutorenbildYulia Ezhova

Erfahrungsbericht über die künstlerische Selbsterfahrung in der Gruppe

Letztes Jahr habe ich an der Online-Gruppe “die Verwandlung“ von Svetlana Kyun teilgenommen.

Sieben Mal, ein Mal in zwei Wochen, hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ohne Voranmeldung und mit beliebiger Regelmäßigkeit sich durch die selbstständige Gesichtsbemalung zu verwandeln.

Svetlana Kyun hat die Teilnehmenden dazu angeleitet, sich emotional und körperlich auf ein aktuelles Anliegen zu fokussieren, immer wieder zu spüren, was in dem Körper passiert, welche Gefühle, Geschichten, Bilder und Farben aufkommen und wo sie ihren Ursprung haben. Erst durch ein Bodyscan, dann durch das Gesichtsabtasten und als wichtigster Teil: die intuitive Selbstbemalung im Gesicht.

Wir waren sehr tief in unseren jeweiligen Prozessen. Und gleichzeitig auf eine unerklärliche Weise sehr miteinander verbunden. Online. Ohne uns zu kennen. Oft hat es sich herausgestellt, dass unsere aktuellen Anliegen sehr ähnlich waren. Oder die entstandenen Masken und Geschichten sich ergänzt haben.

Von Mal zu Mal bin ich verschiedenen Anteilen von mir im Spiegel begegnet. Meinen Ressourcen, Saboteuren, verborgenen Eigenschaften, unausgesprochenen und unausgelebten Gefühlen, Schattenseiten, verschiedenen Archetypen. Ich durfte sie durch die entstandenen Masken kennen und lieben lernen. Sie zeigen und dazu ein wertschätzendes Feedback von der Gruppe bekommen.

Je öfter ich es gemacht habe, desto klarer und sicherer wurde mein Selbstbild. Die zahlreichen Facetten meines Ichs waren präsent, haben sich miteinander verbunden. Das hat sich unmittelbar auf meine Selbstwahrnehmung auch ohne der Maske ausgewirkt. Das ist genau dieser positive Nebeneffekt, was Svetlana Kyun aus ihrer Arbeit beschreibt und was andere Teilnehmende bestätigen können. Die Anteile sammeln sich in ein Ganzes. Nicht positiv oder negativ. Weg von den alten Selbst- und Fremdbewertungen oder Gesellschaftsnormen. Ich bin. Und fertig. Mit diesen Anteilen und Facetten von mir. Und es sind sicherlich noch viel mehr. Ich bin gespannt, sie nach und nach kennen zu lernen. Aber sie sind jetzt schon willkommen und angenommen.




08.02.21


Yulia Ezhova




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